Der obige Artikel bringt ein Problem auf den Tisch, das schon viele Jahre an den Musikschulen existiert, nämlich die Tatsache, dass die städtischen Musikschulen sich kaum noch festangestellte Musikschullehrer/Innen leisten können oder wollen. Die Gründe dafür sind klar und deutlich zu erkennen: Es gibt immer weniger Schüler, die an der städtischen Musikschule angemeldet werden. Das hat viele Gründe. Ein Grund ist sicherlich der „hohe“ Preis für eine Unterrichtsstunde und ein anderer liegt auch in der merklich rückläufigen Schülerzahl begründet im demografischen Wandel.
Es ist schon traurig zu lesen, dass es wohl Kollegen/Innen gibt, „die nicht den Mut zur eigenen Familiengründung haben.“ Wir als Förderverein der Musikschule Telgte setzen uns dafür ein, dass es immer mehr festangestellte Musikschullehrer geben muss oder zumindest Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen sicheren Stand als Freiberufler bedeuten, auch wenn die finanziellen Rahmenbedingungen das im Moment nicht immer zulassen.
Unsere Gesellschaft sollte diesem Trend des Einsatzes von Honorarkräften mit allen Risiken entgegenwirken. Gute Qualität mit akademischen Hintergrund hat auch ihren Preis. Das ist bei allen anderen akademischen Berufen genauso. Es ist nachgewiesen, dass Kinder, die ein Musikinstrument erlernt haben, viele Kompetenzen für das spätere Berufsleben erlernen (soziale Kompetenz, Disziplin, Durchhaltevermögen, etc.). Wollen wir das alles aufs Spiel setzen? NEIN, und deshalb dürfen wir der Befürchtung von Ulrike Hühn (Vorsitzende des Bezirksverbandes Münsterland Deutscher Tonkünstler) nicht tatenslos zusehen. Wir müssen die Politik zum Umlenken bewegen, damit auch in den nächsten Jahren Musikschulunterricht für jeden bezahlbar wird und nicht nur für die „Oberschicht“. Andererseits muss der Staat die Musikschulen finanziell so unerstützen, dass Musikschullehrer/Innen in eine Festanstellung kommen können.