Pawel Nasarkin

Wir sind am Flughafen Düsseldorf gelandet. Die Gefühle von Freude, Begeisterung und das Warten auf ein Wunder haben mich überwältigt.
Wir wurden herzlich empfangen und alles war sehr gut organisiert. Nachdem uns Köstlichkeiten gereicht wurden, sind wir mit dem Bus zu unserem Zielort Telgte gefahren. Mit großem Interesse habe ich aus dem Busfenster auf die Landschaft geschaut, die an mir vorbeizog. Sie unterscheidet sich sehr von meiner Heimatumgebung. Ich konnte es kaum erwarten in Telgte anzukommen, um meine Gastfamilie kennenzulernen.

 

Ich weiß nicht, wie es bei den anderen war, denn ich hatte richtig großes Glück. Ich kam in die Familie von Gregor Stewing, dem Leiter der dortigen Musikschule. Gregor und seine Frau Lisa haben drei Söhne, zwei von ihnen sind schon aus dem Haus. Julian, der jüngste, lebt noch bei seinen Eltern. Ich hatte ein eigenes Zimmer. Ich war sehr angetan von der Gastfreundlichkeit und der herzlichen Zuwendung dieser Menschen.

Alle sechs Tage waren so ausgefüllt, dass wir fast keine freie Zeit hatten. Für uns wurden Stadtführungen in Telgte und Münster organisiert. Man hat uns auch ein altes Ritterschloss gezeigt. Beim Besuch der Museen haben wir vieles von der deutschen Kultur erfahren. Der Architekturstil der deutschen Städte unterscheidet sich sehr von unserem. Die Häuser sind niedrig und stehen dicht beieinander. Besonders aufgefallen sind mir die Spitzgiebel und die vielen Anbauten. Der Hauptunterschied, der mich fasziniert hat, ist die Sauberkeit und die Ordnung.
Ich sah: Die Natur ist erwacht, die Sonne scheint, die ersten Blumen verzaubern mich mit ihrem Anblick, die leuchtenden Farben der Tulpen, Narzissen und Krokusse. So etwas habe ich zum ersten Mal gesehen und das nach dem vielen Schnee bei uns.
Die Tage vergingen für mich wie im Flug. Obwohl ich befürchtete, Heimweh zu bekommen, rief ich meine Mutter nur an, um ihr meine tollen Eindrücke und lustigen Erlebnisse mitzuteilen.
Die Begeisterung des Publikums bei unserem Auftritt hat mich völlig überrascht. Solchen Applaus haben wir sogar in unserem Heimatort nicht erhalten. Das war für mich ein unvergessliches und erhebendes Gefühl.
Ich bin Lisa und Gregor sehr dankbar, weil sie sich um mich wie meine eigenen Eltern gekümmert haben. Gregor hat mich in seiner freien Zeit amüsiert, Lisa mich umsorgt und sie haben alles dafür getan, damit ich mich wohl fühle.

Als der Moment des Abschieds kam, hat Lisa angefangen zu weinen und ich wollte auch weinen. Wir haben uns sehr innig umarmt.

Ich werde diese Reise wahrscheinlich nie vergessen. Deutschland wird immer eine leuchtende Erinnerung in meinem Leben bleiben.