70 Sängerinnen und Sänger kamen zur ersten Probe des Pro-Chores 2011! Ein ermutigender Beginn. Mit einer gewohnt entspannten, aber effektiven Probenarbeit kam der Chor schnell zu ersten schönen, klanglichen Ergebnisse. Das Lieblingsstück des Chores wurde in den ersten Proben die Vertonung von Bobby McFerrin. Erfahrene Mitwirkende kennen jedoch die Dynamik der Probenarbeit und wissen, dass am Ende oft ganz andere Kompositionen als Lieblingsstücke im Vordergrund stehen. Das vorgenommene Programm konnte bis hin zur Generalprobe im Zusammenspiel von Chor, Chorleiter, Streicherensemble und Continuo-Gruppe in einer sehr gelösten Atmosphäre einstudiert werden. Die Zusammenarbeit von Irina Spiridonova als Leiterin des Streicherkreises, war erprobt und ging reibungslos vonstatten. Mit Valentina Speiser am Cembalo, Gereon Schlüter am Keyboard und Solo-Violinist Jürgen Elstrodt konnte Chorleiter Gregor Stewing sich auf drei erfahrene Musiker verlassen.
Sebastian Bickert kam zu der Generalprobe in die Petruskirche um eine Bild- und Tondokumentation dieses Projektes anzufertigen. Sein Team war bei der 2. Aufführung in der St. Christophorus Kraftfahrerkapelle schon ab 04:30 Uhr im Einsatz, um die entsprechende Technik aufzubauen. Es hat sich gelohnt! Die Dokumentation ist einzigartig und sehr gelungen.
Mit großer Freude, viel Einsatz und Können waren die beiden Aufführungen am Reformationstag, 31. Oktober 2010, um 10:45 Uhr, in der Petruskirche und am Montag, Allerheiligen, 01. November 2010, um 09:00 Uhr, in der St. Christophorus Kraftfahrerkapelle für alle Mitwirkenden ein Erfolg und ein besonderes Erlebnis!
Pfarrerin Sabine Elbert aus der evangelischen Kirchengemeinde in Telgte und Spiritual Michael Höffner als verantwortlicher Priester für die St. Christophorus Kraftfahrerkapelle, haben die Lieder des Pro-Chores in den Ablauf des Gottesdienstes und der Heiligen Messe auf harmonische Weise eingefügt. Der Inhalt ihrer Predigten bezog sich unmittelbar auf die Vertonungen des Psalms 23 und hat allen Mitwirkenden dieses bewegende Zeugnis tiefen Glaubens noch näher gebracht.
Zitat einer Sängerinnen: „ Das ist jetzt mein Lieblingspsalm!“
Das Programm
Psalm 122: Francesco Maria Benedetti „Laetatus sum“
Benedetti hat den Psalm 122 für 4 Stimmen, 2 Violinen und Basso continuo vertont.
Der italienische Komponist und Franziskanermönch Benedetti, 1683 in Assisi geboren und dort 1746 gestorben, erhielt eine musikalische und theologische Ausbildung und war Kapellmeister an der Kirche San Francesco in Assisi. Nach Psalm 122 vertonte er dieses freudige schwungvolle dreiteilige lateinische Werk für vierstimmigen Chor.
Psalm 23: Jan Pieterszoon Sweelinck
Bobby McFerrin
Johannes Matthias Michel
Vom Psalm 23 stehen drei hinsichtlich der verwendeten musikalischen Mittel spannende Kompositionen auf dem Programm.
Jan Pieterszoon Sweelinck (1562-1621) hat den Psalm in einer dreiteiligen Motette zu vier Stimmen angelegt. Der Sohn einer traditionsreichen Organistenfamilie übte als Organist an der Oude Kerk in Amsterdam großen Einfluss auf die Norddeutsche Orgelschule des 17. Jahrhunderts aus.
Der letzte Meister der niederländischen Vokalpolyphonie war ein prägender Komponist in der Zeit des Übergangs von der Renaissance zum Barock. Begraben wurde er in der Oude Kerk.
Bobby McFerrin (* 11. März 1950 in New York City, New York) ist ein US-amerikanischer Musiker und Vokalkünstler, der eine außerordentlich flexible Stimme hat, die er auch benutzt, um Instrumente zu imitieren. Bei youtube ist seine Fassung des Psalms zu hören. Er singt alle vier Stimmen.
Johannes Matthias Michel (* 1962 in Stuttgart) ist ein deutscher Komponist, Kirchenmusiker und Organist. Er schrieb 1999 eine Jazz-Motette über den Psalm 23.