Westfälische Nachrichten 26.11.2013
Propsteichor St. Clemens und Klassik-Pro-Chor der Musikschule überzeugten bei Auftritt
Von Axel Engels
Telgte. Einen besonderen Ort der Ruhe und innerer Einkehr bot die musikalische Andacht am Sonntagnachmittag in der Propsteikirche St. Clemens. Sehr viele Menschen hatten sich an diesem letzten Sonntag im Kirchenjahr, dem Christkönig-Sonntag, versammelt, ließen sich von der in festlicher Chor-und Instrumentalmusik gefassten Glaubensaussage inspirieren.
Das Bläserensemble Johannes Everswinkel eröffnete die Andacht mit einer Canzone des italienischen Komponisten Andrea Gabrieli, deren farbenreicher und konzertanter Klang die gesamte Kirche füllte. Auch bei zwei Werken von Hans Leo Haßler konnte das Ensemble unter Leitung von Matthias Hothneier seine ganzen Qualitäten zeigen. Bei barocken Weisen wie dem „Psalm 23” von Jan Pieterszoon Sweelinck bestachen die Bläser durch ihre detailgenaue und überaus niveauvolle Musizierweise.
Als Begleitensemble schuf das Bläserensemble Johannes Everswinkel den instrumentalen Grund, auf dem sich die Stimmen des Propsteichores St. Clemens und des Klassik-Pro-Chores der Musikschule bestens entfalten konnten. Den stilistischen Übergang vom Barock zur Renaissance konnte man bei der Motette „Allein Gott in der Höh' sei Preis und Ehr” von Michael Praetorius eindrucksvoll erkennen. Strahlkraft und Leichtigkeit der Melodieführung wurden in dem vielstimmigen Satz bestens umgesetzt.
Eleganz und mediterranes Flair verbreitete das große Ensemble beim allseits bekannten „Gloria” von Giovanni Gabrieli. So stimmungsvoll vorbereitet konnten die eingefügten Lesungen dieser musikalischen Andacht noch ergreifender werden. Ob nun bei romantischen sechs- bis achtstimmigen Chorsätzen wie dem „Abendlied op.. 69 Nr. 3” von Joseph Rheinberger oder dem „Hilf mir Gott op. 68” von Albert Becker, immer verbanden die Sängerinnen und Sänger als großes Ensemble Gesangskultur mit lebendigem Ausdruck.
Reine Intonation, beste Stimmgruppentrennung und ein facettenreicher Gesamtklang konnten die klare Aussage jenseits des Notentextes eindrucksvoll wiedergegeben. Mit einem sicheren Gespür für die Akustik des Gebäudes war der ganze Kirchenraum von den Stimmen bestens erfüllt. Diese musikalische Andacht war ein ergreifendes Erlebnis für viele Besucher, hier verbanden sich Wort und Musik im gemeinsamen Glaubensbekenntnis.
Wir danken der WN-Redaktion für die freundliche Erlaubnis