Förderverein der Musikschule setzt sich für Erhalt des Hauses der Musik ein

Westfälische Nachrichten, 30.03.2011

Telgte - „Hier spielt die Musik – Hände weg vom Haus der Musik.” So hat Fidelio, der Förderverein der Musikschule ein Protestschreiben getitelt, das nach dem gemeinsamen Konzert der russischen „Flämmchen“ und der Musikschule vor dem Bürgerhaus verteilt wurde. Die Kritik von „Fidelio“ richtet sich gegen den Vorschlag der CDU-Fraktion, angesichts der derzeitigen Haushaltssituation das Haus der Musik zu verkaufen. Nach dem Willen der Christdemokraten soll der Verkaufspreis über dem Buchwert veranschlagt werden. Angesichts von anstehenden Sanierungsmaßnahmen am Gebäude sowie vor dem Hintergrund eines energieeffizienten Handelns sei „die Konzentration auf wenige Gebäude mit einer hohen Auslastung sinnvoll“, heißt es im Antrag.

„Die Musikschule wird in ihrer Existenz mehr als gefährdet, indem man ihr eine sehr wichtige Grundlage, nämlich das Haus der Musik, nehmen will“, betont die Fördervereinsvorsitzende Gerlinde Rau.

Parallel zu der Aktion am Montagabend hat der Förderverein zudem alle Parteien angeschrieben und ein paar statistische Daten gesammelt. Nach Angaben von „Fidelio“ werden im Lauf der Woche rund 220 Kinder, Jugendliche und Erwachsenen im Haus der Musik unterrichtet. Alle vier Räume würden durchgängig genutzt. Für die großen Gruppen sei der große Raum im Untergeschoss unverzichtbar. Zudem werden in dem Gebäude Bücher gelagert sowie Instrumente. Auch am Wochenende sei das Gebäude stark frequentiert: „Dann proben dort Bands und andere Formationen und stören niemanden.“

Der CDU-Vorschlag sei für den „Fidelio“-Vorstand ein Schlag ins Kontor gewesen, sagt Gerlinde Rau. Noch vor wenigen Wochen sei die Arbeit der Musikschule über alle Fraktionsgrenzen hinweg gelobt worden „und dann eine solche Idee“.

Noch eines kritisiert sie: „So eine Kommunikationspolitik sind wir nicht gewohnt“. Damit spielt sie darauf an, dass weder Vertreter der Musikschule noch von „Fidelio“ im Vorfeld über den CDU-Vorschlag informiert worden seien. „Das haben wir erst aus der Zeitung erfahren“.

A. Große Hüttmann

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