Benefizkonzert im Bürgerhaus zugunsten des leukämiekranken Sergej Tarasov
WN, 24.09.2012
Foto:Paul Winter
Foto:Paul Winter Telgte - „Sprachkenntnisse waren nicht wesentlich, denn zum Glück hat die Musik ihre eigene Sprache“, eröffnete der Vorsitzende des Fördervereins Stupino-Telgte, Klaus Beck, am Samstag den Konzertabend im Bürgerhaus.
Die Musikschule und insbesondere der Leiter der Big Band, Dieter Kuhlmann, hatten ein Benefizkonzert zugunsten von Sergej Tarasov organisiert, einem 20 Jahre alten Gast aus der Partnerstadt Stupino, dessen Leukämieerkrankung gegenwärtig am Universitätsklinikum Münster behandelt wird. „Ein Verein kann die Summen, die dafür nötig sind, nicht tragen“, wies Beck auf die Anstrengungen hin, die in Stupino unternommen wurden, um die Behandlung zu ermöglichen. Etwa 250 000 Euro wurden dort gesammelt. „Die Unterstützung unseres Vereins besteht darin, den Kontakt zu dem jungen Mann und seiner Mutter zu halten, Sprachbarrieren zu überwinden sowie eine Unterkunft für die kleine Familie zu finanzieren“, erläuterte Beck.
„In unseren Augen ist dieses Engagement ein Stück gelebte Solidarität. Ich bin froh, dass die Musiker sich derart einsetzen.“ Den Abend, durch den Norbert Woestmeyer als Moderator führte, eröffnete die Big Band der Musikschule mit einem bunten Reigen aus Klassikern der Jazz- und Swingrock-Genres. Von Glenn Miller bis zu Herbie Hancock spielten die Musiker bekannte Stücke und sorgten für viele mitwippende Füße im gut gefüllten Zuschauerraum.
Dieter Kuhlmann, der aufgrund der Abwesenheit seines Pianisten immer wieder quer über die Bühne hastete, um einige Töne auf dem Klavier zu spielen und gezwungenermaßen immer wieder unter der geöffneten Klappe des Flügels hindurch dirigieren musste, hatte einen ereignisreichen Abend.
Im Anschluss an die viel beklatschte Big Band trat eine russisch-deutsche Jazzformation auf, in der neben Kuhlmann am Kontra- und E-Baß sowie Thorsten Stracke am Akkordeon und Vibrafon die russischen Musiker Evgeny Kryuchkov (Geige), Karim Suvorov (Schlagzeug) und Vadim Aslanyan (Gitarre) spielten.
Die Musiker, die sich in Russland kennengelernt hatten, hatten bereits gemeinsame Konzerte gegeben und spielten wie aus einem Guss. Dafür gab es viel Applaus.
Von Lukas Biniossek
Wir danken der WN-Redaktion für die freundliche Erlaubnis